Kommunikation durch Bilder oder Schrift, Daten oder Töne ist überall im gesellschaftlichen Leben herausragend bedeutsam. Erst recht im digitalen Zeitalter, wo Computer und Internet, Smartphone und soziale Medien fast ununterbrochen Senden von Mitteilungen, Übertragen von Informationen ermöglichen. Im Museum erhielten die DaZ-Lerner:innen Einblick in die Vielfalt moderner wie historischer kommunikativer Mittel.
„Seien Sie gegrüßt“ – Museumsroboter ROBert, mit Melonenhut und Federbusch auf seinem gläsernen Kopf, rollt auf den Fliesen des Foyers heran. Höflich, liebenswürdig nimmt er die verblüfften Gäste in Empfang und gibt eloquent den DaZ-Lerner:innen Hinweise zur Tour durch die Ausstellung. ROBerta, die ebenso schön mit ihren runden Augen klimpert, berichtet auf Knopfdruck über besondere Aspekte des Museum. Die erstaunliche, durch Hochtechnologie ermöglichte Kommunikation mit den gefälligen Humanoiden bildete den Anfang der Entdeckungsreise des BSK: In Zeichen und Bildern, Licht und Ton, Wort und Schrift entfaltete sich für die Teilnehmer:innen am 16.06. die Vielfalt menschlichen Kommunizierens.
Interaktiver Spaziergang: Vielseitige Erlebnisse und Sinneseindrücke
Auf der um den Lichthof führenden Galerie des prächtigen Gebäudes probierten die DaZ-Schüler:innen mit Spaß und Neugier an interaktiven Stationen Schall, Stimme, Gestik als kommunikative Medien aus, bevor im Sonderausstellungsraum „#neuland — Ich, wir und die Digitalisierung“ Schautafeln sie mit Einflüssen der digitalen Welt auf alltägliche Beziehungen konfrontierten. An einem Mitmach-Diagramm stellte Marzena mit bunten Punkten dar, welche Rolle Internet, soziale Netzwerke, Apps in Privatleben, Schule und Kontakten spielen.
Im Rundgang durch die historische Dauerausstellung präsentierte sich den Schüler/innen eine Fülle von kommunikativen Techniken und Geräten, von frühesten Steinwerkzeugen bis zu Hightech-Smartphones. Dabei leitete sie der Auftrag ihrer Lehrerin, im Kurs ein spannendes Kommunikationsmittel zu beschreiben. „Faustkeil“, „Rauchzeichen“, „Rohrpost“ — Begriffe, die sie in der Vorbereitung gelernt hatten, wurden in vielseitigen Sinneseindrücken erlebbar.
Antike und moderne Botendienste begeistern Schüler:innen
In Fels geritzte Tierbilder, mit Feuerrauch erzeugte Botschaften wie bei den Ureinwohnern Nordamerikas, akustische Verständigung über Flöten, australische Didgeridoos oder afrikanische Nachrichtentrommeln machten für die Kursteilnehmer:innen das Spektrum der Kommunikationsarten anschaulich. „Das ist interessant“, waren sie einhellig überzeugt. Erste Schriftzeugnisse, wie in ägyptischen Hieroglyphen verfasste Papyrus-Etiketts und Urkunden in Keilschrift aus Uruk, griechische Wachstafeln und Schreibgriffel faszinierten sie. Süleymann be-wunderte z.B. metallische Letternsätze aus den Anfängen der Buchdruckerkunst. Eine Attraktion bildete für die DaZ-Lerner:innen, wie sie hinterher im durch Fotos bebilderten Unterrichtsgespräch erklärten, die jahrtausendealte Botenkultur, das Überbringen von Mitteilungen, wie es im klassisch-römischen Merkurius Gestalt wurde. An neuzeitlichen Traditionen gefielen ihnen die stattlichen Kutschen, in denen Brief- und Paketboten reisten, sowie das praktische Zubehör, von Signalhörnern über Dienstuniformen bis zu Schreibstiften.
Lernerfahrung mit Kurbeltelefonen und 3‑D-Brillen
Begeistert setzten die Schüler:innen eine moderne Rohrpostanlage in Gang, eine Plastikleitung, die in mehreren Loopings einen der Ausstellungsflure überbrückt. Stellvertretend machte sie das Funktionieren der am Übergang zum modernen Briefverkehr mit Druckluft betriebenen Versendestrecken erfahrbar. Ari beeindruckten die Hunderte internationalen Stempel unterschiedlicher Formen und Größen, andere die Modelle von frühen, für Frachttransport eingesetzten Schiffen und Flugzeugen. Hashmatullah tauchte durch eine 3‑D-Brille in eine auf einmal räumliche und lebendige Szene aus einem opulenten Gemälde von Hieronymus Bosch ein, Sefike entspannte in einem Hörsessel, der eine Geräuschkulisse in freier Natur simulierte. Die Teilnehmer:innen bestaunten die Sammlung von Telefonen aus den Jahren 1889 bis 2007, riesige Apparate mit Kurbeln und Schalltrichtern genauso wie multifunktionale Mobilgeräte. Sie interessierten sich für Grammophone, Radio und Fernsehen, Entstehung der Funktechnik, und das Erfahrene vermittelte ihnen in Alltag wie Nachrichtenwesen nützliche Wörter.