Allein in Deutsch­land gibt es mehr als 7,5 Mil­lio­nen Erwach­se­ne, die nur äußerst gerin­ge Lese- und Schreib­kom­pe­ten­zen auf­wei­sen. Dies erschwert ihre gesell­schaft­li­che und beruf­li­che Teil­ha­be. Im GFBM Bil­dungs­zen­trum Rei­ni­cken­dorf star­tet daher am 01.04.2019 das Modell­pro­jekt für funk­tio­na­le Analphabet*innen, Pro­Lern – Pro­jek­te, Lesen und Ler­nen.

Bei Pro­Lern wer­den neben Lese- auch Schreib- und Rechen­kom­pe­ten­zen ver­bes­sert. Da Ler­nen am bes­ten in einer angst­frei­en Umge­bung funk­tio­niert, legen die Expert*innen in der Flot­ten­stra­ße Wert auf Metho­den, die alle Sin­ne anspre­chen und sich am All­tag der Teilnehmer*innen ori­en­tie­ren. Bei­spiels­wei­se trai­nie­ren sie Grund­rech­nen, indem sie Strom­an­bie­ter ver­glei­chen, Haus­halts­kos­ten aus­rech­nen und die Zube­rei­tung von Spei­sen pla­nen. Lese­ver­ste­hen und Schrei­ben lernt sich am leich­tes­ten im pri­va­ten, schu­li­schen, beruf­li­chen und behörd­li­chen Kon­text. Auch Smart­phones, Lern-Apps und das Inter­net wer­den in das Ler­nen mit ein­be­zo­gen. Mit berufs­be­zo­ge­nen, prak­ti­schen Pro­jekt­ar­bei­ten ori­en­tiert sich Pro­Lern direkt am Arbeits­markt. Im Bil­dungs­zen­trum Rei­ni­cken­dorf kön­nen sich die Teilnehmer*innen in den Berei­chen Holz, Gar­ten- und Land­schafts­bau, Pfle­ge und Gesund­heit sowie Haus­wirt­schaft aus­pro­bie­ren, um danach ein Prak­ti­kum in einem Betrieb zu absolvieren.

Lesen ler­nen und das dar­auf grün­den­de Wis­sen auf­zu­bau­en ist nicht leicht im Erwach­se­nen­al­ter, aber in einem wohl­wol­len­den Umfeld mach­bar. Kommt eine Hör­schä­di­gung dazu, ist es dop­pelt so schwer, wes­halb dar­auf in Rei­ni­cken­dorf beson­ders ein­ge­gan­gen wird. Min­des­tens eine Mit­ar­bei­te­rin, die Gebär­den­spra­che beherrscht, wird vor Ort sein. Aber auch alle ande­ren funk­tio­nel­len Analpha­be­ten über 20 Jah­re sind will­kom­men und wer­den indi­vi­du­ell betreut, der Ansatz des Pro­jek­tes ist bewusst inklusiv.

Exkur­sio­nen run­den das ganz­heit­li­che Lern­erleb­nis ab. Die Teilnehmer*innen von Pro­Lern besu­chen öffent­li­che und pri­va­te Betrie­be, Gär­ten und erkun­den öffent­li­che Einrichtungen.

Mehr zu Pro­Lern fin­den Sie hier. 

Öffentlichkeitsarbeit

Pau Domingo

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