Wer kennt das nicht: Plötzlich wacht man auf und ist erwachsen. Wo sind all die Jahre hin? Nicht für alle ist es wie gewünscht gelaufen, nicht jede*r hatte ein klares Ziel und konnte sich eine stabile Karriere aufbauen. Vielleicht war das früher auch nie der Plan gewesen.
Sich mit einfachen Jobs über Wasser zu halten ist allerdings nicht mehr so einfach, das Geld reicht hinten und vorne nicht mehr und meistens droht letztlich Arbeitslosigkeit. Aber welche Aussichten auf einen guten Job bleiben mir in einem Alter, im dem andere schon längst mit beiden Beinen fest im Job stehen – ohne eine Ausbildung oder mit einem Beruf, der veraltet ist oder nicht mehr zu mir passt?
Die gute Nachricht vorweg: Eine neue Perspektive ist keine Frage des Alters! Wir leben in einer Zeit, in der es mehr Chancen denn je gibt, man muss sie nur ergreifen. Gleichzeitig ist lebenslanges Lernen keine freiwillige Angelegenheit mehr. Rasante technische Entwicklungen zwingen uns alle am Ball zu bleiben, wenn wir den Anschluss nicht verlieren wollen – egal in welchem Beruf.
Manchmal reicht ein intensives Coaching aus, um den eigenen Kurs (wieder) zu finden. Auch diese sind gefördert von Jobcentern und Arbeitsagenturen. Ist etwas mehr Unterstützung nötig, können andere, ebenfalls für die Teilnehmer*innen kostenlose Projekte helfen. Das vom Berliner Senat geförderte Modellprojekt PlanSteig106 zum Beispiel geht das Thema Karriere ganzheitlich an: persönliche Coaches, die täglich mit Rat und Tat zur Seite stehen, Kompetenzanalysen, um die eigenen Stärken und Schwächer herauszuarbeiten, praktisches Ausprobieren in verschiedenen Berufsfeldern, gegebenenfalls Nachhilfe und individuelles Bewerbungstraining – das Projekt und dessen Mitarbeiter*innen unterstützen ihre Teilnehmer*innen mit Herzblut dabei, den eigenen Weg zu finden. Und diese sind höchst unterschiedlich. Manche holen einen Schulabschluss nach und beginnen dann eine Ausbildung, andere machen eine Umschulung oder Weiterbildung oder starten direkt in einen neuen Job. Die Coaches bleiben übrigens an der Seite ihrer Teilnehmer*innen bis sie ihre Ziele auch wirklich erreicht haben, egal, wie lange es dauert. Sogar noch ein halbes Jahr darüber hinaus in der Nachbetreuung.
Es ist also nie zu spät für einen Neuanfang! Natürlich müssen nicht alle eine technische oder digitale Karriere starten. Obwohl in diesem Bereich der alte „vom Tellerwäscher zum Millionär“-Traum in Ansätzen noch gilt. Wer beispielsweise Webseiten programmieren lernen will, der oder die braucht theoretisch nur einen Computer und einen Internetzugang und eine gehörige Portion Motivation.
Aber auch im Handwerk oder kaufmännischem Bereich werden nach wie vor händeringend fähige Leute gesucht. Für wen eine reguläre duale Ausbildung nicht möglich ist, weil das Lehrlingsgehalt nicht zum Leben reicht, kann sich um eine geförderte Umschulung bemühen. Wer in einem Berufsfeld bereits viel gearbeitet hat, aber keinen Abschluss nachweisen kann, für den oder die kann auch eine verkürzte Nachqualifizierung in Frage kommen. Fakt ist, es werden Fachkräfte gesucht! Mit entsprechendem Fachwissen und Qualifikationen ist ein linearer Lebenslauf nicht mehr entscheidend. Viel wichtiger sind die Motivation und der Mut, etwas Neues anzugehen.
„Aber ich weiß weder was ich will, noch was ich kann!“
Kein Problem, auch dafür gibt es viele Lösungen! Tatsächlich gib es unzählige kostenlose Angebote auf dem Markt, denn der Staat hat erkannt, dass der Arbeitsmarkt für viele Menschen ohne zusätzliche Hilfe verschlossen bleibt.
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Pau Domingo
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