Ein Beitrag von Claudia Funke
Das „Welcome Center“ der Gfbm besucht die Ausstellung „Soil Conversations“ in der Galerie im Körnerpark
„Ist das echtes Gras?“ fragt eine Teilnehmerin, während ein Mitarbeiter der Galerie im Körnerpark gerade das frische Grün mit Wasser sprengt. Die Künstlerin Io Makdandal verteilte Erde aus Deutschland und Grassamen aus Südafrika auf einen Perserteppich, dem jetzt unregelmäßige Fleckchen Rasen entspringen: Ein Stück Land Art im musealen Kulturraum.
Wir sind mit Teilnehmenden des „Welcome Center“ der Gfbm zu Besuch in der Ausstellung: „Soil Conversations“. Künstler:innen aus Südafrika und Deutschland nehmen sich der Themen Erde und Landschaft, Natur und Kultur an. Gedanken an Fruchtbarkeit, Ursprung, Geburt und Tod treten in Austausch mit Prozessen von Wachstum, Wandel und Veränderung.
Zu sehen sind Fotografien, Film- und Audioinstallationen, Multimedia und raumgreifende Plastiken, die wie moderne Archäologie oder geologische Forschungen anmuten. Barfuß lief die Künstlerin Theresa Schubert durch den Körnerpark und stellte sich anschließend in einen Glaskubus, den sie dann verschloss. Die Bakterien, die an ihren Füßen hafteten, entwickelten sich zu Schimmelpilzen, so dass hier eine lebende Skulptur entsteht. Ein das Werk begleitendes Video untermalt die schleichende Schimmelbildung akustisch mit rhythmischen und elektronischen Klängen.
Nicht allein die Ausstellung ist für uns spannend: Die Teilnehmenden können eine Schülergruppe dabei beobachten, wie sie in der Steinwerkstatt im Körnerpark mit Hammer und Meißel und unter körperlichem Einsatz Elbsandstein künstlerisch bearbeiten. Wir spazieren durch den lichten Park mit seinen Springbrunnen, Kaskaden und Blumenbeeten. Viele unserer Teilnehmenden kannten den kleinen aber feinen Park inmitten Neuköllns noch gar nicht und erfuhren erstmals, dass hier im Sommer kostenfreie Open-Air-Konzerte stattfinden. So erlebten wir in fußläufiger Nähe zum Neuköllner Bildungszentrum der Gfbm einen gelungenen und inspirierenden Kursausflug, der Natur und Kultur vereinte.